Gleis 3a

Es beginnt mit zwei nebeneinander liegenden Bahnübergängen (BÜ), die parallel zur Landesgrenze verlaufen. Es sind eigenständige Anlagen, die jeweils den nationalen Vorschriften folgen.

Auf deutscher Seite ist der BÜ km 414,81 mit Halbschranken und Lichtzeichen ausgerüstet. Der BÜ in der Schweiz in km 414,83 ist mit Vollschranken und typischem Springlicht ausgestattet. Auch der Signalton beim Einschalten der Anlage ist anders. Da unterschiedliche Bemessungsgrundlagen sowie Unterschiede zwischen Halb- und Vollschranken bestehen, ist der Schließvorgang jeweils anders getaktet.

Ein Blick von der anderen Seite. Zur besseren Nachvollziehbarkeit werden die Gleise in diesem Beitrag auf Schweizer Boden wie folgt trivial durchnummeriert.

Während auf deutscher Seite nach dem Bahnübergang gleich der Bahnhofsbereich mit Bahnsteigen und Abstellgleisen folgt...

...fächert sich das Gleisfeld auf Schweizer Seite nach einigen Weichenverbindungen weiter auf. Das mit 1 betitelte Gleis führt zum Personenbahnhof Kreuzlingen. Es folgen weitere Gleise zur Abstellung. Die Gleise 4,5,6 münden in einem Gleis, das zum Hafen Kreuzlingen führt. Weiter existiert das Nebengleis 7.

Betrachtet wird nun eine Zugfahrt von Konstanz in den Personenbahnhof Kreuzlingen und zurück. Am Bahnsteig Konstanz befinden sich die mit dem Kennbuchstaben N fortlaufend bezeichneten Ausfahrsignale der Bauform H/V. Hierbei führt das rechte Signal N2 unter Berücksichtigung des Richtungsanzeigers mit dem Kennbuchstaben K zum Bahnhof Kreuzlingen.

Die Fahrt führt durch einige Weichenverbindungen zu den Bahnübergängen und hier über das Gleis 1. Die Kilometerangaben veranschaulichen die recht kurzen Distanzen zwischen den verschiedenen Einrichtungen.

Hier der Grenzübertritt aus anderer Perspektive.

Es wird das Signal H*558 passiert, welches das Einfahrsignal für den Bahnhof Kreuzlingen vorsignalisiert. Es kommt in SBB-typischer Ausführung des Systems N daher.

Es folgt ein weiterer, kleinerer Bahnübergang bis rückwärtig auf das Einfahrsignal für den Bahnhof Konstanz getroffen wird.

Das Signal weist wieder den deutschen H/V-Charakter auf. An diesem Signal besteht eine weitere Grenze; die der Regelwerke für den Bahnbetrieb. Ab hier gilt für Zugfahrten das Regelwerk der SBB. Dementsprechend wechselt auch die Kilometrierung auf das System der SBB.

Etwa 180 m hinter dem Einfahrsignal des Bahnhofs Konstanz folgt das Einfahrsignal des Personenbahnhofs Kreuzlingen.

Etwa 60 m weiter folgt ein weiteres Signal, das auf dem Rückweg Erwähnung finden wird.

Nach weiteren 200 m wird das Gleisfeld des Bahnhofs erreicht und auf ein Bahnsteiggleis eingefahren. Sie haben Ihr Ziel erreicht.

Nun geht es wieder retour. Begonnen wird hier am Ausfahrsignal F1. Es wird zunächst die (sehr sparsam ausgestattete) Flankenschutzweiche abzweigend befahren.

Nach einigen Weichenverbindungen wird das Vorsignal F*93 zum Einfahrsignal F des Bahnhofs Konstanz passiert. Dieses ist – wie auch die anderen Signale in diesem Bereich – in der Schweizer Bauart des Types N ausgeführt.

Jener Vorsignalbegriff wird nun aber durch ein deutsches H/V-Signal wiederholt.

Es folgt das Einfahrsignal F für den Bahnhof Konstanz, das hier eine Langsamfahrt gebietet sowie eine weitere Herabsetzung der Geschwindigkeit auf 20 km/h mit Halt erwarten ankündigt.

Es geht zurück über den kleineren BÜ, vorbei am SBB Vorsignal, zu den beiden BÜ an der Staatsgrenze.

In diesem Bereich befindet sich auch die Trennstelle der Oberleitungen. Sie wird nach dem Regelwerk der SBB signalisiert. Die Oberleitungen in den Bahnhöfen sowie der Strecke sind für beide Stromabnehmer-Bauformen (DB Schleifleiste 1950 mm, SBB Schleifleiste 1450 mm) geeignet.
Nach einem alleinstehenden Geschwindigkeitsanzeiger und weiteren Weichenverbindungen wird wieder ein Bahnsteig in Konstanz erreicht.

Nun wird zum Hafen gefahren. Auch hier folgt eine Betrachtung der Fahrt, allerdings in verkürzter Weise.

Es geht wieder über die Weichenverbindungen in Richtung Landesgrenze.

Auf deutscher Seite steht vor den BÜ das Vorsignal für das Einfahrsignal des Hafens Kreuzlingen in DB-Bauform.

Es geht über den mittleren Bereich der BÜ.

In der Ferne lässt sich bereits das Einfahrsignal erkennen.

Dieses ist ein Signal aus dem Schweizer System L. Im unteren Bereich befindet sich weiter ein SBB-Rangierhaltsignal (wobei aktuell eine Zustimmung zur Rangierbewegung vorliegt). Das Einfahrsignal (sowie ein rückwärtig am Gleis stehendes DB-Lichtsperrsignal) bilden die Betriebsgrenze für jenen Bereich.

Weitere Besonderheiten sieht das Regelwerk im Störungsfall vor. Kommt das Ausfahrsignal für eine Zugfahrt von Konstanz nach Kreuzlingen nicht in Fahrt, erfolgt die Zustimmung zur Vorbeifahrt mit Befehl 1 des SBB-Regelwerks (Fahren auf Sicht zum nächsten Hauptsignal). Fahren auf Zs 1 ist in diesem Fall nicht zulässig. Bei Bahnübergangsstörungen wird nach SBB-Regelwerk verfahren.

Rangierfahrten innerhalb der Bahnhöfe werden jeweils unter Einhaltung der dort geltenden Betriebsordnung durchgeführt. Auf deutscher Seite endet der Rangierbereich auf dem Gleis Richtung Kreuzlingen vor den Bahnübergängen an der Rangierhalttafel.

Die Abstellgleise auf Schweizer Gebiet sind vollständig dem Bahnhof Konstanz zugeordnet. Daher gilt hier deutsches Regelwerk. Des Weiteren sind Rangierbewegungen zwischen den Bahnhöfen Konstanz und Kreuzlingen nach dem Regelwerk der SBB möglich.

Die Strecke sowie bestimmte Gleise in den Bahnhöfen Konstanz und Kreuzlingen sind mit mehreren Zugbeeinflussungssystemen ausgerüstet. Hierzu zählen die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB), EuroZub/EuroSignum (European Train Control System (ETCS)-Hardware via Paket 44) und ETCS L1 LS. Verfügt das Fahrzeug über mehrere Systeme oder sind ETCS Level 1 und Level NTC verfügbar, wird das jeweils betrieblich sinnvollere bzw. vorgegebene System verwendet (insb. abhängig von einer Weiterfahrt der Züge in Konstanz und Kreuzlingen).